Schlimm, wie manche Leute mit ihren Tieren umgehen… Hier eine kleine Geschichte, wie es nicht laufen sollte.
Wie einige von Euch wissen, halte ich nicht nur Katzen, sondern habe letzten Sommer auch mein „altes Jugendpony“ zurückgekauft. An Svenis Stall gibt es einige Katzen – diese sind aber alle kastriert und werden auch als „Stallkatzen“ mit Futter und eventueller tierärztlicher Hilfe versorgt. Heute Mittag fiel mir dort aber der Nachbarskater, der unseren Stallkater Jacky öfter angriff, auf. Er torkelte, hielt den Kopf schief, die Augen irrten ziellos herum – eigentlich Zeichen eines Schlaganfalls. Die Besitzer des Katers auf dem Nachbarhof interessierte das aber gar nicht: Das sei nur ein Hofkater. Er würde bei ihnen fressen, ja – aber „gehören“ würde er ihnen nicht. Wir könnten ihn gerne zu den Heuballen zum Sterben legen.
In der Zwischenzeit hatte meine Stallkollegin den Kater eingefangen. Sonst sehr scheu und aggressiv ließ er sich ohne Klagen einfangen, hing aber in ihren Armen und schien gar nicht zu begreifen, was überhaupt mit ihm geschah. Jetzt konnten wir ihn auch näher in Augenschein nehmen: Beide Ohren sahen sehr schlimm aus, waren eine einzige Wunde – ein Auge war trüb, ansonsten war er einfach sehr ungepflegt. Doch was tun? Einfach sterben lassen konnten wir ihn nicht. Ihn von einem Tierarzt zu erlösen schien die bessere Möglichkeit.
Also ab zum nächsten Tierarzt. Diagnose: Der Kater sei sehr verwahrlost, hätte eine schlimme Ohrentzündung, weshalb er sich beide Ohren bis auf das Fleisch kratzen würde. Diese Entzündung könnte auch der Grund für seine Orientierungslosigkeit und den Nystagmus der Augen sein. Ansonsten hätte er Flöhe, Läuse, sei sicherlich auf verwurmt, vielleicht hätte er auch FIP und Co. – er sei aber fieberfrei. Aufgepäppelt werden müsste er in jedem Fall, hätte unter professioneller tierärztlicher Behandlung aber eventuell eine Chance. Frau Senger behandelte ihn sogar kostenlos – an dieser Stelle vielen Dank! 🙂
Einschläfern lassen? Zum Tierheim bringen? Diese Wahl wäre wahrscheinlich jedem schwer gefallen. Im Endeffekt siegt die Hoffnung, dass Mr. Kater sich bekrabbelt und vielleicht einen Platz auf dem Gnadenhof, den das Tierheim München betreibt, oder als Freigänger findet. Mittlerweile ist der Kater im Tierheim München, wenn er uns auch auf der Fahrt durch sein Hecheln und weiteres Augen-Verdrehen etwas Sorgen gemacht hat… Hoffen wir, dass er überlebt.
Auch, wenn es bei Euch als Pfotenhieb-Lesern wahrscheinlich unnötig ist: Wer ein Tier hält, muss sich darum kümmern können! Dass Bauernhofkatzen keine Rundum-Betreuung wie Hauskatzen erhalten ist völlig verständlich. Dennoch: Etwas Futter, eine Kastration, vielleicht regelmäßige Impfungen oder Wurmkuren oder der Gang zum Tierarzt, falls es dem Tier schlecht geht, muss doch sein! Oder ist das zuviel verlangt?
Dies ist für mich unbegreiflich. Habe leider auch so Nachbarn die ihre Katzen zwar füttern aber leider nicht kastrieren, geschweige den entwurmen lassen. Die Katzen leben dort nur draussen und werden regelmässig überfahren. Er meint es kommen ja immer wieder welche dazu. Ich würde sie gern heimlich kastrieren lassen. Es wären jetzt 3 Stück kann es mir aber nicht leisten.
Ich finde es sehr beschämend das es solch Leute gibt.
Neuigkeiten: Ich habe mich eben beim Tierheim erkundigt. Er Zustand des Katers ist zwar aufgrund der schlimmen Ohrenentzündung immer noch besorgniserregend, er lebt aber und frisst gerne und viel. 🙂
Ich drücke alle Daumen und Pfötchen hier, dass es Mr. Kater bald wieder gut geht und er wieder draussen rumhüpfen und spielen kann.
Schön, dass es Menschen wie Dich gibt, die sich den armen Tieren annnehmen und die Hoffnung nicht aufgeben.
[…] 8, 2009 von Lena Vielleicht erinnert ihr Euch an Notfall-Kater Ohrli, den eine Stallkollegin aufgelesen und ich ins Münchner Tierheim gebracht haben. Heute habe ich Nachricht von Ohrli bekommen: Er hat einen Freund gefunden! Beide Katzen suchen nun […]
[…] 8, 2009 von Lena Vielleicht erinnert ihr Euch an Notfall-Kater Ohrli, den eine Stallkollegin aufgelesen und ich ins Münchner Tierheim gebracht haben. Heute habe ich Nachricht von Ohrli bekommen: Er hat einen Freund gefunden! Beide Katzen suchen nun […]